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ELFMETER-KRIMI

0:2 hinten – aber England steht im EM-Halbfinale!

krone Sport

Die Titelverteidigerinnen aus England haben das Aus bei der Fußball-EM in der Schweiz mit größter Mühe vermieden. Die Engländerinnen setzten sich am Donnerstag im Viertelfinale in Zürich gegen Schweden nach 0:2-Rückstand noch in einem verrückten Elfmeterschießen durch. Tore von Lucy Bronze (79.) und Michelle Agyemang (81.) hatten Schwedens Pausenführung durch Kosovare Asllani (2.) und Stina Blackstenius (25.) ausgeglichen. Im Halbfinale treffen die „Lionesses“ auf Italien.


Die Schwedinnen brachten England vor 22.400 Zuschauern im ausverkauften Stadion Letzigrund beim Herausspielen von Beginn an unter Druck – und wurden früh belohnt. Nach einem Ballverlust von Jess Carter in der gefährlichen Zone bediente Blackstenius die freistehende Asllani. Die 35-jährige Kapitänin traf nach 106 Sekunden ins lange Eck – ihr 50. Tor im 203. Länderspiel. Bei England brannte der Hut. Abwehrchefin Leah Williamson rettete nach einem Fehler von Torfrau Hannah Hampton in höchster Not (5.).

Auf der Gegenseite lenkte Schweden-Goalie Jennifer Falk einen Schuss von Lauren Hemp an die Latte (6.). Die gefährlichere Mannschaft blieben aber die Schwedinnen. Nach einem langen Pass in die Tiefe von Julia Zigiotti Olme entwischte Blackstenius der fehleranfälligen Carter. Die Arsenal-Stürmerin versenkte den Ball im langen Eck. Kurz vor der Pause hätte Schweden beinahe auf 3:0 erhöht. Hampton parierte nach einem Solo von Fridolina Rolfö aber deren satten Schuss (45.+1).

Doppelschlag sorgt für Verlängerung
England kam etwas stärker aus der Kabine. Die in der Gruppenphase so starke schwedische Defensive, die nur beim 4:1-Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Deutschland ein Tor kassiert hatte, hielt lange stand. Ein Doppelschlag innerhalb von weniger als zwei Minuten rettete die „Lionesses“ aber in die Verlängerung. Erst traf Bronze nach einer langen Flanke der kurz zuvor eingewechselten Chloe Kelly per Kopf.

Bild: AFP/FABRICE COFFRINI

Wenig später brachte Kelly, die England bei der Heim-EM 2022 als „Joker“ im Finale gegen Deutschland (2:1 n.V.) zum Titel geschossen hatte, den Ball erneut gefährlich zur Mitte. Dort fiel das Spielgerät Agyemang vor die Beine, und die erst im letzten Moment auf den EM-Zug aufgesprungene 19-Jährige traf zum Ausgleich. Bei den Schwedinnen waren mit Asllani und Rolfö zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Schlüsselspielerinnen ausgewechselt.

Elferschießen voller Dramatik
Die Verlängerung verlief ausgeglichen. Damit musste die Entscheidung wie im Kampf um den ersten EM-Titel 1984, als sich Schweden mit 4:3 durchgesetzt hatte, im Elfmeterschießen fallen. Dort hatten die Schwedinnen mehrmals die Entscheidung auf dem Fuß, ließen sich die Chance, den Titelverteidiger zu eliminieren aber entgehen. Falk hielt mit einem Schummelzettel auf ihrer Trinkflasche insgesamt vier Elfmeter – jene von Lauren James, Beth Mead, Alex Greenwood und Grace Clinton. Den möglicherweise siegbringenden fünften Versuch jagte die Torfrau aber selbst über das Gehäuse.

Hampton, die ab der Verlängerung mit Nasenbluten zu kämpfen hatte, war gegen Filippa Angeldahl und Sofia Jakobsson ebenfalls zweimal zur Stelle. Dazu schoss Magda Eriksson an die Stange und die erst 18-jährige Smilla Holmberg den letztlich entscheidenden Versuch über das Tor. Von insgesamt 14 Elfmetern wurden nur fünf verwertet, England siegte 3:2. Bei der Heim-EM 2022 hatten die Engländerinnen die Schwedinnen noch ganz klar mit 4:0 abgefertigt.

Bild: AFP/FABRICE COFFRINI

Schweden verlängerte seine beeindruckende Serie zwar auf 16 Länderspiele in Folge ohne Niederlage in der regulären Spielzeit oder Verlängerung. Der WM-Dritte von Trainer Peter Gerhardsson musste dennoch die Heimreise antreten. Englands Teamchefin Sarina Wiegman ist weiter im Rennen um ihren dritten EM-Titel. 2017 hatte die Niederländerin mit ihrem Heimatland triumphiert, 2022 mit den Engländerinnen. Mit diesen trifft die 55-Jährige nun am Dienstag in Genf auf Italien, das sich am Mittwoch im ersten Viertelfinale mit 2:1 gegen Norwegen durchgesetzt hatte.


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